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Autor:Unknown
Die sprache: eng
Format: epub


PAWEL PAWLOWITSCH WILL HEIRATEN

Als Weltschaninow dieses „Guten Tag“ zur Antwort gesagt hatte, wunderte er sich über sich selbst. Es kam ihm ganz seltsam vor, daß er diesem Menschen ganz ohne Haß begegnete, und daß seine Gefühle ihm gegenüber in diesem Augenblicke einen ganz anderen Charakter trugen, gerade als ob sich etwas Neues anbahnte.

„Was für ein schöner Abend“, begann Pawel Pawlowitsch, ihm ins Gesicht blickend.

„Sie sind noch nicht weggefahren?“ fragte Weltschaninow, nicht im Tone einer Frage, sondern wie überlegend, und setzte dabei seinen Weg fort.

„Meine Abreise hat sich verzögert; aber ich habe die Stelle mit dem höheren Gehalte bekommen. Übermorgen werde ich bestimmt wegfahren.“

„Sie haben die Stelle bekommen?“ fragte Weltschaninow, diesmal wirklich fragend.

„Warum hätte ich sie nicht bekommen sollen?“ versetzte Pawel Pawlowitsch und verzog dabei das Gesicht ein wenig.

„So habe ich es nicht gemeint...“ entschuldigte sich Weltschaninow, machte ein finsteres Gesicht und blickte Pawel Pawlowitsch von der Seite an.

Zu seinem Erstaunen machte Herrn Trussozkis Anzug, der Hut mit dem Trauerflor und überhaupt seine ganze äußere Erscheinung einen unvergleichlich viel anständigeren Eindruck als vor zwei Wochen.

„Warum hat er nur in dieser Schankwirtschaft gesessen?“ dachte er von neuem.

„Ich beabsichtigte, Ihnen, Alexej Iwanowitsch, auch noch von einer andern Freude, die mir zuteil geworden ist, Mitteilung zu machen“, begann Pawel Pawlowitsch wieder.

„Von einer Freude?“

„Ich werde wieder heiraten.“

„Wie?“

„Nach dem Leide folgt die Freude; so ist es ja immer im Leben; ich möchte sehr gern, Alexej Iwanowitsch ... aber ich weiß nicht, vielleicht haben Sie es jetzt eilig; denn Sie machen den Eindruck...“

„Ja, ich habe es eilig, und ... ich bin auch nicht wohl.“

Es lag ihm auf einmal sehr viel daran, ihn loszuwerden; seine Bereitwilligkeit zu einem neuen Gefühle ihm gegenüber war sofort wieder verflogen.

„Aber ich möchte sehr gern...“

Pawel Pawlowitsch sprach nicht zu Ende, was er so gern möchte; Weltschaninow schwieg.

„Dann also ein andermal, falls wir einander wieder begegnen...“

„Ja, ja, ein andermal“, murmelte Weltschaninow hastig, ohne ihn anzusehen und ohne stehenzubleiben.

Sie schwiegen noch etwa eine Minute lang. Pawel Pawlowitsch ging immer noch nebenher.

„Dann also auf Wiedersehen!“ sagte er endlich.

„Auf Wiedersehen! Ich wünsche ihnen alles Gute!“

Als Weltschaninow nach Hause kam, war er wieder in hohem Grade verstimmt; die Begegnung mit „diesem Menschen“ hatte ihn gar zu sehr angegriffen. Beim Schlafengehen mußte er immer denken:

„Warum war er da in der Nähe des Kirchhofs?“

Am nächsten Morgen entschloß er sich endlich, zu Pogorelzews zu fahren, allerdings nur ungern; es war ihm jetzt gar zu schmerzlich, Teilnahmsbezeigungen von jemand in Empfang zu nehmen, selbst von Pogorelzews. Aber sie hatten sich so um ihn beunruhigt, daß er unbedingt hinfahren mußte. Es kam ihm auf einmal die Vorstellung, daß er sich bei der ersten Wiederbegegnung mit ihnen gewissermaßen schämen müsse.

„Soll ich hinfahren oder nicht?“ überlegte er, während er eilig sein Frühstück beendete, als plötzlich zu seinem größten Erstaunen Pawel Pawlowitsch bei ihm eintrat.

Trotz der gestrigen Begegnung hatte Weltschaninow in keiner Weise geglaubt, daß dieser Mensch jemals wieder zu ihm kommen würde, und er war daher so verblüfft, daß er ihn ansah, ohne zu wissen, was er sagen sollte. Aber Pawel Pawlowitsch wußte sich selbst



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